Galeria‑Projekt
beschlossene Sache ‑ Topmanager des Metro‑Konzerns gibt Zusage ‑
Das jahrelange Warten hat ein Ende
Die "gute Botschaft"; Der Kaufhof baut
Von Nachrichten‑Redakteur Hans‑Dieter
Klein
Aachen.
Das jahrelange Warten scheint beendet, das Nachkriegsprovisorium mitten in
der Stadt hat anscheinend ausgedient. "Der Kaufhof wird in Kürze hier in
Aachen investieren", bestätigte ein Topmanager des Metro‑Konzerns
jetzt bei einem einem CDU‑Gesprächsabend.
"Das ist eine gute Botschaft für Aachen", unterstrich Dr. Ulrich
Daldrup, Vorsitzender der Aachener CDU‑Mittelstands‑ und Wirtschaftsvereinigung
und Moderator der Diskussionsrunde im Lenné Pavillon. Dieses Ausrufezeichens
hätte es eigentlich kaum bedurft, denn jeder im Saal wartete sowieso
ungeduldig auf die ,Beantwortung der einen Frage: Kommt oder, oder kommt er
nicht? Hat der Kaufhof den Standort Aachen abgeschrieben, oder hält er an
seinen bereits angestaubten Bauplänen für den Parkplatz an der Reihstraße fest?
Eröffnung 2003
Die Stellungnahme von
"Stargast" Prof. Erich Greipl, dem Generalbevollmächtigten der Metro
AG, einem laut Daldrup ,mächtigen Mann im Konzern", ,fiel wunschgemäß aus:
Der Handelsriese wendet nach seinem ,Ausflug" in die neuen Bundesländer
den Blick zurück auf den Westen der Republik. Der Kaufhof‑Vorstand habe
grünes Licht für das Galeria‑Projekt in Aachen gegeben, sodass das neue
Haus hinter dem alten im Jahr 2003 eröffnet werden könne. Die zweite Zusage:
Das Kaufhaus "Lust for Life' steht entgegen anders lautenden Gerüchten
nicht zur Disposition. "Die Innenstadt ist nicht tot, sie muss nur besser
inszeniert werden", schrieb der Metro‑Mann den Politikern und
Stadtentwicklern ins Stammbuch. Seine beunruhigende Analyse: Die Einkaufsstadt
Aachen habe in den zurückliegenden zehn Jahren an Anziehungskraft auf Kunden
aus der Nachbarschaft deutlich verloren, ablesbar an einem 30‑prozentigen
Kaufkraftschwund. Warum der Einkaufsbummel durch Aachen vielen Nicht‑Aachenern
derzeit wenig reizvoll erscheint, liegt für den Stadtmarketing‑Experte
Wolfgang Schultes auf der Hand: "Die Antoniusstraße schlägt an
Lebendigkeit manche Aachener Geschäftsstraße um Längen..“ Ähnlich
unmißverständlich das Urteil von Podiumsgast Werner Czempas, dem Leiter der AN‑Lokalredaktion:
„Wegen der unteren Adalbertstraße kommt niemand aus Köln nach Aachen, noch
nicht mal jemand aus Würselen..“ Stoßseufzer von Planungsdezernent Lars Möller
"Wir brauchen Investoren, wir brauchen Projekte". Zumindest der
Kaufhof scheint endlich seinen Teil zu der von Prof.. Greipl geforderten
Aufbruchstimmung in Aachen beitragen zu wollen.
Abbildung 1 CDU-Politiker Dr. Ulrich Daldrup (li.) mit seinem
"Stargast" Prof. Erich Greipl. Foto. Ralf Roeger